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Johnny Tucker

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Wenn man sich sein packendes, aktuelles Album „Seven Day Blues“ anhört, auf dem die Crème de la Crème der kalifornischen Bluesszene mitmischt, fragt man sich unweigerlich, warum Johnny Tucker nicht bekannter ist.

Ein Grund dürfte wohl sein, dass er zwar seit den 1960-er Jahren in der Bluesszene aktiv ist, dass es aber erst das zweite Werk unter seinem eigenen Namen als Solist und Songschreiber ist. Johnny Tucker ist das zehnte Kind von neunzehn Geschwistern. Sein Vater war Farmpächter. Johnnys  Interesse an der Musik begann, als er auf der Veranda saß und seinem Vater zuhörte, wie er für die Mutter Gitarre spielte.

Johnny begann Schlagzeug zu spielen und wurde zuerst von Lowell Fulson oder James Brown beeinflusst. Er brachte sich alles selber bei, indem er deren Lieder hörte und mitspielte. 1964 kam er nach Los Angeles, wo er Phillip Walker traf und bald Schlagzeuger in dessen Band wurde - für die nächsten 34 Jahre war er mit ihm unterwegs.

Tucker spielte aber auch mit großen Künstlern wie Floyd Dixon, Robert Cray, Johnny Otis, Screamin' Jay Hawkins, Lowell Fulson und Johnny Copeland. Für sein Album hat er 15 Songs aus dem Ärmel geschüttelt, die es in sich haben. Songs, die durchaus auch in den 1950-er oder 60-er Jahren entstanden sein könnten, Chicagoblues der Nachkriegszeit über klassischen Rhythm & Blues bis zu frühem Funk.

Mühelos wandert er zwischen den Grenzen von Blues und Soul: Tuckers Stimme kann rauh und packend an Howlin Wolf erinnern und im nächsten Stück an Soulsänger wie Sam Cooke. Wir freuen uns auf einen fantastischen Sänger und Geschichtenerzähler, der am Lucerne Blues Festival zu entdecken ist – und sozusagen als Sahnehäubchen bringt Johnny Tucker auch noch den in Luzern bereits bestbekannten fantastischen Gitarristen Kid Ramos mit!