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D.K. Harrell

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D.K. Harrell, 25 Jahre alt, aus Ruston, Louisiana, ist ein aufgehender Stern am Blues-Himmel. Am Lucerne Blues Festival tritt er exklusiv das erste Mal in Europa auf. «Die Grundlage meiner Musik ist der B.B.-King-Stil. Ich habe das Gefühl, dass viele Spieler seine Licks können, aber diesen warmen, hellen Ton und das Vibrato zu bekommen, ist eine Herausforderung», erklärt der Gitarrist und Sänger. In seiner Musik sind aber auch andere Vorbilder zu hören wie Guitar Slim, Buddy Guy, Magic Sam, Freddie King oder gar Django Reinhardt. «Blues ist mir mittlerweile zu rockig, mir fehlt der authentische Sound» erklärt er in einem Interview. Gitarren, die mit Verstärkung oder Verzerrung überlastet werden, sind nicht sein Ding. «Ich vermisse die Zeiten, als die Bands Bläser hatten und jeder Mann in einem schönen Anzug auf der Bühne glänzte.»

Kein Wunder schrieb eine amerikanische Zeitung, Harrell habe derart viel Talent, wie es ein 25-Jähriger aus einer Kleinstadt im Norden Louisianas doch eigentlich gar nicht besitzen dürfe. «Das ist nicht jemand, der zur Gitarre gegriffen hat, weil er ein Bluesstar werden wollte, sondern jemand, der keine andere Wahl hatte, als seine Seele anzuzapfen und seine Gefühle durch die Musik zum Ausdruck zu bringen.» Und tatsächlich, Harrell sagt, dass Blues- und R&B-Musik ihm gezeigt habe, dass es für einen Mann in Ordnung sei, zu weinen, dass es für einen Mann in Ordnung sei, Gefühle zu empfinden. «Wir brauchen die Lehre, dass es in Ordnung ist, zu sagen, wie man sich fühlt, dass es in Ordnung ist, zu weinen und etwas oder jemanden im Kopf zu haben. «Es hat mich ermutigt, offen und ehrlich mit mir selbst umzugehen und der Welt meine Geschichte erzählen zu können. Ich sage, wenn du spielst oder singst, tu es so, als wäre es das letzte Mal.»

Ende Juni erschien sein Debutalbum «The Right Man». Kein Geringerer als Christoffer «Kid» Andersen produzierte die Aufnahme mit elf Songs von Harrell. Und für jemanden, der erst drei Jahre zuvor seinen ersten bezahlten Auftritt hatte, ist das Aufgebot der Musiker geradezu berauschend: Schlagzeuger Tony Coleman (ein Veteran der B.B. King Band), Bassist Jerry Jemmott (spielt das Original von «The Thrill Is Gone» mit King) und Organist Jim Pugh (ehemaliges Mitglied der Bands von Etta James, Robert Cray und Chris Isaak).

2022 nahm D.K.an der International Blues Challenge teil und belegte den 3. Platz unter über 200 internationalen Blues-Acts. Und nun kommt er also zum ersten Mal nach Europa, wir sind sowas von gespannt auf ihn. Wie sagt Harrell selber? «Ich habe das Gefühl, dass der Blues bei den vielen jungen Männern und Frauen, die ihn spielen, in guten Händen ist. Jetzt müssen die Wirtschaft und die Gesellschaft sie nur noch annehmen und das Nötige in sie stecken, damit sie gedeihen und den Blues am Leben erhalten.»

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